Das letzte Gebäude des Lagerplatzes in Winterthur wird umgebaut, aufgestockt und per Ende 2025 bezugsbereit sein. Neue Wohn- und Gewerbeateliers erweitern und ergänzen die bisherigen Nutzungen des Areals.
Seit dem Kauf des ehemaligen Sulzer Areals durch Abendrot 2009 werden die eindrücklichen Industriebauten des «Lagerplatzes» in enger Zusammenarbeit mit der Mieterschaft instandgehalten, ertüchtigt und weiterentwickelt. So auch die Halle 181.2/3. Bei der Liegenschaft mit den für den Lagerplatz typischen nummerischen Namen handelt es sich um eine Büro- und Werkstattnutzung (181/1), eine Shedhalle (Mittelbau 181/2) und einen Annexbau (181/3).
Das Gebäude 181/1 liegt neben den Gleisen und wurde bereits im Jahr 2014 von Kilga Popp Architekten energetisch saniert und aufgestockt. Es beherbergt Büros und Werkstätten. Die gleisseitige Fassadenschicht gleicht einem Wintergarten: die bestehende Aussenwand wurde mit einer seriell produzierten Gewächshausfassade aufgedoppelt. Der so entstandene Zwischenraum von 1.5 Metern Tiefe wurde begrünt und bildet einen akustischen und klimatischen Pufferraum zwischen Bahngeleisen und Büros.
Im 2021 haben wir als Eigentümerin beschlossen, die beiden Hallen 2 und 3 ebenso zu sanieren sowie umzunutzen und mit einer Holzaufstockung für Wohnateliers zu ergänzen. Die Halle 181/2 wird weiterhin das Dampfzentrum und die bisherige Mieterschaft beherbergen Es werden haustechnische Bereinigungen vorgenommen und neue Lagerflächen geschaffen. Zudem erhält das Hallendach neu verglaste Oblichter. Das Dach wird saniert, begrünt und mit PV-Modulen ausgestattet.
In der Halle 181/3 werden im meist überhohen Erdgeschoss Gewerbeateliers erstellt. Der Grossteil dieser Ateliers verfügt über eine Galerie und eine dazugehörige Lagerfläche in der Halle 181/2. U.a. wird die ZHAW Anfang 2026 ihre neuen Schulungsräume beziehen. Im 2. Obergeschoss werden Büroräume erstellt, die über die Oblichter an der Decke Tageslicht erhalten.
Die Räume zeichnen sich durch ihren weitgehend erhaltenen Industriecharme aus Backstein, sichtbaren Stahlträgern und Holzdecken aus. Beim Umbau wurde gemäss unseres Werten auf Wiederverwendung gezählt und auf ein Erhalten von dem, was noch wertig ist. Umgesetzt wird das Bauvorhaben mit der Totalunternehmerin Complex Bau AG, zu deren Projektteam RWPA Architekten gehören.
Die Halle 181/3 wird zudem um vier Stockwerk aus Holz aufgestockt. Es entstehen dadurch 22 neue Wohnateliers in verschiedenen Grössen die via Lift und einem vorgesetzten Laubengang erschlossen sind. Die Wohnateliers folgen dem Prinzip Reduce to the Max und sind offen gestaltete Wohnräume mit eigener Küche und Bad. Der Holzbau ist auch im Innenraum ersichtlich, in dem Holz das verbindende Element ist und bleibt.
Weitere Informationen: Website Lagerplatz 181
Projektleitung Abendrot: Jasmin Winterer