Von der Brockenstube zum Museum

Am 6. März 2021 konnten das Museum Schaffen Winterthur und der Arealverein ihre neuen Räumlichkeiten in der Halle 193 auf dem Lagerplatz eröffnen. Nach 24 Jahren im Antiquitäten- und Trödelgeschäft hatten Verena Witschi und Hans Lenggenhager im Juli 2020 ihre legendäre Brockenstube geschlossen. Die rund 300 m2 wurden energetisch saniert und in Abstimmung mit den neuen Nutzern auf ihre Bedürfnisse hin ausgebaut.

Das Museum Schaffen Winterthur war nach diversen Zwischenstationen zuletzt temporär in der Lokstadt-Halle "Draisine" eingemietet, suchte aber nach einem geeigneten festen Standort. Der Arealverein Lagerplatz wünschte sich schon lange ein Vereins-"Wohnzimmer" auf dem Lagerplatz, einen Ort für Treffen, Austausch, kleine Veranstaltungen und Zusammensein. Museum und Arealverein entwickelten 2019 ein Konzept, wie sie die Räumlichkeiten der freiwerdenden Brockenstube, in denen Sulzer einst Maschinenteile beschichtete und die Spedition abwickelte, gemeinsam bespielen und nutzen könnten.

Waibel Architektin, Winterthur, erhielt den Auftrag für die Planung und Umsetzung der baulichen Massnahmen. In regelmässigen Baukommissionssitzungen stimmten sich die zukünftigen Nutzer, die Planer und die Eigentümerin über Bedürfnisse, Wünsche und Machbarkeit ab. Im Ergebnis steht eine lichtdurchflutete Halle mit 2 eingebauten Galerie-Ebenen, einer Bar und einem offenen Cheminé. Die einzige Aussenwand wurde innen gedämmt, die Verglasung der alten Fenster wurde teilweise ersetzt. Das Fassadenbild blieb unverändert, lediglich die 2 Zugangstüren sind neu und entsprechend den heutigen Sicherheitsanforderungen. Die bestehenden Oberlichter wurden mit transluzenten Doppelstegplatten energetisch ertüchtigt. Der Turm bleibt nicht zugänglich, dient aber als Abluftkamin; so wird die Durchlüftung und Nachtauskühlung im Sommer der nur einseitig "befensterten" Halle gewährleistet.

Die erste Ausstellung des Museum Schaffen auf dem Lagerplatz "Eins, Zwei, Drei 4.0" ist eine historische Auslegeordnung im Zuge der industriellen Revolutionen; ein buntes Sammelsurium an ausgewählten Geschichten, Bildern, Audios, Videos und Objekten. Das Lagerplatz-Wohnzimmer "El Local del Areal" des Arealvereins öffnet zunächst jeden Montagabend, jeden zweiten Freitagabend sowie einmal im Monat am Samstag. Die Räumlichkeiten können auch für Veranstaltungen gemietet werden. 

In den neuen Räumlichkeiten kann man einfach sein, sich zusammensetzen, sich auseinandersetzen, sich einlassen, sich auslassen, an der Bar stehen oder am Feuer sitzen... Ein Glücksfall – auch für die Eigentümerin Stiftung Abendrot!

Tina Puffert, Projektleiterin Stiftung Abendrot

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